Yoga

 

Leuchtturm sein

Kundalini-Yoga so wie Yogi Bhajan es gelehrt hatte stärkt den ganzen Körper, macht flexibler und ausdauernder – und vermittelt ein gutes Körpergefühl, Ausgeglichenheit, Gelassenheit.

 

Viele der Übungen besitzen unmittelbare Nähe zu den Praktiken des Yogic Sukshma Vyayama – ein System subtiler Yogaübungen welches von Swami Dhirendra Brahmachari in Nordindien gelehrt und auch aufgeschrieben wurde und heute unter anderem von dem Schweizer Reinhard Gammenthaler weiter gegeben wird.

Das Kundalini Tantra von Satyananda Saraswati ist ebenfalls eine ergiebige Quelle für und Perspektive auf die Arbeit mit den feinstofflichen Körpern, mit Pranayama, Mudra, Chakren, ... im Yogasystem. Welches weitaus mehr als Asanapraxis ist, alle Lebensbereiche durchdringt, und nicht zuletzt den rechten Umgang mit sich selbst und der Mitwelt einschließt (Yama und Niyama).

Kundalini-Yoga wird auch Yoga der Energie oder der Bewusstheit genannt.

Immer dabei ...

  • Bewusste Atemführung / Pranayama
  • Die Aufrichtung der Wirbelsäule
  • Arbeit mit den Bandhas, den Körperschleusen
  • Einsatz von Mudras
  • Meditation
  • Erhöhung der Selbstwahrnehmung
  • Die eigene Energie anschubsen

 

Mein Anliegen im Unterricht ist es, das Bewusstsein für die eigene Auf- und Ausrichtung zu schärfen, den Atem als bewegende und alles durchdringende Energie erlebbar zu machen, Achtsamkeit und Gewahrsein zu erhöhen und nach und nach die Erfahrung zu vermitteln, dass die eigenen Grenzen beweglich sind. Dies geschieht unter Berücksichtigung der individuellen körperlichen Voraussetzungen!

 

Wie läuft eine Kundalini-Yogastunde ab?

Hauptteil der Stunde ist ein Set von Körperübungen – auch Kriya genannt. Dem Set liegt je ein Thema zugrunde, das auf körperlicher und geistiger Ebene bearbeitet wird.

Pranayama, das Üben der Beherrschung des Prana, das zu einem Großteil über den Atem aufgenommen wird, spielt in jeder Stunde eine grundlegende Rolle. In quasi allen Übungen ist der Atem mit der Bewegung verbunden. In jeder Stunde wird der Atem erspürt, vertieft, erweitert. Dies lehrt uns, bewusster zu sein und den Atem als alles durchdringend wahrzunehmen.

Sowohl die klassischen Pranayamas als auch Feinheiten und Variationen sind Teil der Yogastunden.

Wichtig ist im Anschluss die tiefe Entspannung in Shavasana. In diesem Teil der Yogastunde beruhigen sich Körper und Geist und die angeregte Energie kann in das körperliche und mentale System integriert werden. Durch das regelmäßige Praktizieren wird es möglich, diese Form der Entspannung – zwischen Wachsein und Schlaf – jederzeit einzusetzen.

Meditation Wir praktizieren vielfältige Meditationen und meditative Übungen. Um den 'mind' mit seinen Projektionen und oft unbewussten blitzschnellen Reaktionen, differenzierter wahrnehmen zu können und mehr Gewahrsein zu entwickeln. 

 Meine Yogastunden sind mal fordend, mal ruhig, mal mehr Yang mal mehr Yin.

 

 

Yogastunde im Kunstverein Kohlenhof e.V. in Nürnberg, Juli 2022, Ausstellung Herbare von Katja Then.

 

Was ist Kundalini

 ... Bewusstsein und Unterbewusstein verbinden sich ...

Ein Anliegen des Yoga ist der Prozess der Bewusstwerdung und des Anregens und Freisetzens der Kundalini-Energie, einer universellen ätherischen großen Kraft, die für das Entstehen jeden Lebens zuständig ist und uns allen innewohnt.

Das Bild für den mysteriösen, abstrakten Begriff Kundalini [kundal bedeutet auf Sanskrit 'die Aufgerollte'] gemäß altindischer Lehren, ist eine Schlange, die dreieinhalbfach aufgerollt am unteren Ende der Wirbelsäule schlummert. Wenn sie erweckt wird, beginnt sie durch Sushumna Nadi [Energiebahn parallel zum zentralen Nervenkanal der Wirbelsäule] aufzusteigen, sie und uns aufzurichten, dabei unsere Chakren [feinstoffliche Energiezonen] zu durchdringen und zu aktivieren und damit unser gesamtes schöpferisches Potential zu erreichen, das Bewusstsein zu erweitern und zu verfeinern – "echt", aufrecht und selbst-bewusst zu sein.

Im Yoga wird an der Aufrichtung der Wirbelsäule, an der Reinigung des grob- und feinstofflichen Körpersystems und der Aktivierung der Chakren gearbeitet um diesen Aufstieg (der gleichzeitig auch Erdung bedeutet) allmählich ermöglichen zu können. Dies führt fast schon unweigerlich dazu, sich im Prozess den weniger angenehmen Seiten des Ego (und dem Karma!) stellen zu müssen um einen neuen Umgang mit sich selbst und anderen finden zu können.

Es ist eine berührende, aufregende, mal irritierende, mal schmerzhafte, transformierende Reise.

 

Yogi Bhajan (1929-2004) folgte 1968 einer Einladung nach Kanada und die USA und begann, seine besondere Form des Kundalini-Yoga zu unterrichten. Er öffnete damit damals ein noch relativ exklusives spirituelles Wissen, passte es an die Bedürfnisse der westlichen Kultur an (damals auch die Hippie-Kultur in den USA) und begann rasch damit, Lehrer auszubilden und diese wiederum in die Welt zu senden, um Yoga weiterzuverbreiten. "Love my teachings - don't love me" war ein Credo seines Wirkens. Er gründete 1969 in Los Angeles die 3hO, die „healthy happy holy Organization“ – quasi die Mutterorganisation der Kundalini-Yogalehrenden weltweit. Yogi Bhajan war Sikh. Es finden sich unter anderem Elemente dieser Religion mit ihrer Mystik und Sprache in dieser Form des Kundalini-Yoga wieder.

Das Ausüben von Yoga allerdings ist nicht an eine Religion gebunden!

 

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Auch Yoga Bhajan hat Missbrauch betrieben. Seit 2019 werden dieser Umstand und die Strukturen, die dies ermöglichten, offen in den verschiedenen Schulen diskutiert. 

Kundalini Yoga so wie Yogi Bhajan es gelehrt hat ist Kinderschuhen und dogmatischem Regelwerk entwachsen, wird angereichert mit dem klassischen Yogawissen und weiteren Werkzeugen, die Menschen dabei unterstützen, aufgeklärt mit sich selbst umgehen zu können.

 

Wichtig ist und bleibt: Übung macht die/den Meister:in!